Anregungen und Tipps im Alltag bei Demenzerkrankung

Praktische Impulse für die Aufrechterhaltung einer Alltagsnormalität

Im Verlauf einer Demenzerkrankung kommt es zu Erschwernissen, die sich auf den Alltag der erkrankten Person, auf ihr körperliches und psychisches Empfinden, aber auch in der Kontaktgestaltung zu anderen Menschen auswirken.

Der Alltag, das Lebens- und Wohnumfeld der demenzerkrankten Person, sollten an aktuelle und zukünftige Einschränkungen angepasst werden. Wichtig ist, dass das Prinzip der „Alltagsnormalität“ lange erhalten bleibt. Der Hilfe- und Unterstützungsbedarf richtet sich nach dem Selbstständigkeits- und Teilselbstständigkeitsgrad der betroffenen Person. Bedürfnisse und Wünsche sollten in einem vorsorgenden, sichernden und sozialen Netzwerk aufgefangen und begleitet werden.

Für die gegenwärtige Alltagsstruktur und Alltagsgestaltung der an Demenz erkrankten Person bedenken Sie folgende Impulse und Anregungen für die Alltagsstruktur und Alltagsgestaltung:

  • Gewohnte Alltagsstrukturen geben Halt! Deshalb erhalten Sie eine Alltagsnormalität, auch wenn Hilfe- und Unterstützungsmaßnahmen nach und nach integriert werden müssen.
  • Ein gleichbleibender Tagesablauf gibt Sicherheit und minimiert das Gefühl „die Kontrolle“ zu verlieren.
  • Eine Demenzerkrankung ist eine erschöpfende und zehrende chronische Erkrankung! Achten Sie auf vermehrte und ausreichende Pausen/Auszeiten zwischen den unterschiedlichen Tages- und Wochenaktivitäten. Reizbarkeit, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, aber auch Unruhe- und Angstzustände können Ausdruck von Überforderung und Erschöpfung des erkrankten Gehirns der betroffenen Person sein!
  • Nehmen Sie notwendige Veränderungen im Alltag  und bei der Versorgung der betroffenen Person mit Bedacht vor, um zusätzliche Verunsicherungen möglichst gering zu halten bzw. zu vermeiden.
  • Holen Sie sich Informationen ein und nutzen Sie Beratungsangebote, um vorausschauend und vorsorgend einen individuellen Handlungsleitfaden aufzustellen. Dadurch können Sie vorbereiteter auf die Unabwägbarkeiten einer Demenzerkrankung eingehen und bleiben handlungsfähig.
  • Die Begleitung und Betreuung von demenzerkrankten Familienangehörigen fordert viel Kraft und kann nicht auf „einer Schulter allein“ bewältigt werden. Kräftigen Sie ihr soziales Netzwerk und bauen Sie ein Unterstützungsnetzwerk auf, aus dem Sie unterschiedliche Hilfsangebote nach Bedarf abrufen können.
  • Als betreuende und pflegende Angehörige denken Sie auch an Ihre eigene Gesundheit und psychische Balance. Nutzen Sie für sich Beratungs- und Unterstützungsangebote, wie zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige.